30. Niederrheinischer Radwandertag 2023 – Routentipp 105

Als Startort ist in dieser Routenbeschreibung Heinsberg (Bootshaus am Lago Laprello, Fritz Bauer-Straße, 52525 Heinsberg ) gewählt worden.

Vom Startort geht es zum (Knotenpunkt) KP 11 am Busbahnhof in Heinsberg und dann zum KP 20. In der offenen Feldflur liegt der KP 12. Hinter Laffeld befindet sich der KP 19, welcher Sie zum KP 18 hinter Uetterath weist. In Tripsrath steht der KP 04, der Sie zum KP 08 im Wurmtal leitet. Von hier aus radeln Sie zum KP 01 in der Innenstadt Geilenkirchens.

Hier liegt die Stempelstelle Geilenkirchen (Rathaus, Markt 9, 52511 Geilenkirchen).

Nun geht es zurück zum KP 08 und durch das Wurmtal zum KP 05 und zum KP 17 bei Himmerich. Der KP 97 liegt am Ortsrand von Brachelen und der KP 98 an der Rur. Entlang des Flusses radelnd  erreichen Sie die Stempelstelle Hückelhoven (Haus Sodekamp-Dohmen, Breitestraße 3, 41836 Hückelhoven-Hilfarth). Der KP 99 liegt auf der anderen Seite der Rur.

Zum KP 16 am Ortsrand von Oberbruch kommen Sie, nachdem Sie die Rur auf einer kleinen Brücke überquert haben. Durch die Ruraue führt der Weg nun zum KP 22 bei Orsbeck und weiter über Unterbruch zum KP 11 am Busbahnhof in Heinsberg. Hier, in Richtung KP 13 fahrend, erreichen Sie den Ausgangspunkt der Tour, die Stempelstelle am Bootshaus.

Sehenswertes auf der Strecke:

Von der Stempelstelle Heinsberg (Bootshaus am Lago Laprello, Fritz Bauer-Straße, 52525 Heinsberg) radeln Sie zunächst zum (Knotenpunkt) KP 11 am Busbahnhof, dann zum KP 20 und hinaus aufs freie Feld zum KP 12. Von hier aus haben Sie einen weiten Blick über die Landschaft und auf den alles überragenden „Selfkantdom“ in Heinsberg. In Richtung Nordosten blickend sehen Sie das Tal der Rur bis zum Höhenzug des Wassenberger Horstes.

Über Laffeld geht es zum KP 19, weiter zum KP 18 und zum KP 04 in Tripsrath. Am KP 08 erreichen Sie die Wurm. Das ca. 53 Kilometer lange Flüsschen schlängelt sich von seinem Quellgebiet in Aachen über Würselen und Herzogenrath bis ins Heinsberger Land, bevor die Wurm in der Nähe von Kempen in die Rur mündet. Entlang ihres Laufes trifft man dabei oft auf imposante Herrenhäuser, die direkt an der Wurm als Wasserburgen erbaut wurden.

Das Flüsschen führt auch vorbei an Schloss Trips. Das aus dem 15. Jahrhundert stammende Schloss ist am Stadtrand von Geilenkirchen gelegen und gehört zu den größten und imposantesten Burganlagen des Niederrheins. Die Anlage besteht aus einem mächtigen Wehrturm, einem zweigeschossigen Herrenhaus und ist von Wassergräben umgeben. 

Sie radeln nun zum KP 01 in der Innenstadt Geilenkirchens und kommen zur Stempelstelle Geilenkirchen (Rathaus, Markt 9, 52511 Geilenkirchen).

Ganz in der Nähe liegt Haus Basten. Die Halle und die angrenzenden Zimmer im Gebäude mit den Einrichtungsgegenständen aus der Zeit des Barocks bis zur Gründerzeit zeigen die Wohnkultur einer wohlhabenden Bürgerschicht. Im Gebäude, das seit 1986 durch die Stadt Geilenkirchen als öffentliche Begegnungsstätte genutzt wird, befinden sich heute unter anderem ein Museumszimmer und das Trauzimmer des Standesamtes. In den Räumen finden regelmäßig Konzerte, Lesungen, Ausstellungen sowie weitere kulturelle Veranstaltungen statt.

Zurück geht es nun, erneut an Schloss Trips vorbei, zum KP 08 und weiter, den Fluss entlang zum KP 05. In Randerath liegt auf einer aufgeschütteten Motte aus der Zeit um 900 eine Burg, die 1157 erstmals urkundlich genannt wurde. Sie war der Stammsitz der Edelleute von Randerath bis die Herzöge von Jülich die Burg 1392 übernahmen und stark befestigten. Der Ort und die Burg wurden 1542 in einem Krieg zerstört. Später nutzte man das Gelände auch für eine Glashütte und noch später für eine Töpferei. Im 18. Jahrhundert brach man aufgrund von Baufälligkeit nach und nach die Reste der mittelalterlichen Bauten ab. Das zweigeschossige Kerngebäude mit Walmdach der Backsteinanlage stammt aus dem 14. Jahrhundert, die sonstigen Gebäude von 1762. Die Anlage befindet sich in Privatbesitz und ist nicht zugänglich.

Hinter dem kleinen Ort Himmerich liegt der KP 17 und der Weg führt durch ein schmales Waldstück entlang des Diebsgraben nach Brachelen zum KP 97. Vorher radeln Sie an dem idyllisch zwischen den Stadtteilen Hilfarth und Brachelen gelegenen Freizeitbad Kapbusch vorbei. 60.000 qm Liegewiesen, feinen weißen Sand, ca. 14 000 Quadratmeter Schwimmbereich inklusive Schwimminsel, umgeben von kleineren Waldbeständen finden Sie hier vor. Es gibt ein Beachvolleyball-Feld und für die jüngeren Besucher einen Spielplatz und ein buntes Holzboot. Kiosk und Imbiss sind vorhanden, Camping und Grillen verboten. Die aktuellen Öffnungszeiten erfahren Sie auf der Website der Stadt Hückelhoven: https://www.hueckelhoven.de/einrichtungen/freibad/

Das offene Rurtal liegt nun vor Ihnen und es geht zum KP 98 direkt am Fluss. Die Rur entspringt im Naturpark Hohes Venn-Eifel in der belgischen Provinz Lüttich und fließt über 164,5 km durch Belgien, Deutschland und die Niederlande, wo er bei Roermond in die Maas mündet. Fast den ganzen Flussverlauf begleitet der  Rurufer-Radweg den Fluss, ein landschaftlich abwechslungsreicher und ausgeschilderter Radwanderweg.

Kurz vor dem Knotenpunkt 99 liegt die Stempelstelle Hückelhoven (Haus Sodekamp-Dohmen, Breitestraße 3, 41836 Hückelhoven-Hilfarth). Hier können Sie eine kurze Rast machen und eventuell Kanuten oder Rafting-Booten beim Start einer Tour auf dem Fluss beobachten.

Vom KP 99 führt die Strecke entlang des Flusslaufes , vorbei an einer ehemaligen Kiesgrube, dem heutigen Adolfosee, zum KP 16 bei Oberbruch. Durch die Ruraue hindurch radelnd erreichen Sie den KP 22 bei Orsbeck.

Am 27. Juli 1206 trafen zwei Heere der Konkurenten um den deutschen Kaiserthron in der sumpfigen Niederung der Rur vor Wassenberg aufeinander.  Ottos Heer wurde vernichtend geschlagen, er jedoch  konnte sich verletzt auf die Burg Wassenberg retten und floh dann nach Köln. Philipp wurde König, doch fiel er kurz darauf einem Mordanschlag zum Opfer. Otto krönte man 1208 zum deutscher König und 1209 zum Kaiser.

600 Jahre später war die sumpfigen Niederung der Rur erneut Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzung. 1794 kämpften die französischen Revolutionsarmeen und Truppen Preußens und Österreichs hier gegeneinander. Der französische Brigadegeneral Bernadotte erzwang mit seinen Truppen ruraufwärts bei Ratheim den Übergang über den Fluss. Er übernachtete auf der Burg Wassenberg – die damit den späteren König von Schweden und Norwegen für eine Nacht beherbergte. Ergebnis des Krieges war die Einverleibung des linken Niederrheines in die französische Republik.

Entlang der B 221 führt der Weg Sie nun zum KP 11 durch Unterbruch nach Heinsberg und, in Richtung KP 13 radelnd, zum Ausgangspunkt der Tour zurück.

Nehmen Sie sich noch ein wenig Zeit und besuchen Sie das Begas Haus – Museum für Kunst und Regionalgeschichte ( https://begas-haus.de ) oder wandern hinauf zum Selfkantdom und den Resten der ehemaligen Heinsberger Burg auf den Mottenhügeln.