SCHIFFSSCHAUKEL - Zwischen Kleve und Rees einmal über den großen Fluss
Ganz viel weites Land und mittelalterliche Ortskerne wie jener in Kalkar bietet uns diese Tour. Dabei überqueren wir zweimal den breiten Strom: einmal mit Panoramablick bei Rees und einmal mit der sanft schaukelnden Fähre.
Raus aus Kleve
Der gut erreichbare 1 / Bahnhof Kleve mit seinem Parkplatz ist unser Ausgangspunkt. Die parallele Van-den-Berg-Straße geht nach Süden in die Riswicker Straße über und nachdem wir den Klever Ring (B 9) überquert haben, liegt die Stadt unterhalb der Schwanenburg schnell hinter uns. Unter dir bester 1a-Radweg entlang der Sommerlandstraße, vor dir eine Landschaft, die sich immer weiter öffnet und das Thema für deine heutige Tour vorgibt.
Durchs weite Land
Nach knapp fünf Kilometern haben wir uns warm geradelt und sind bereit für den ersten Richtungswechsel: Wir biegen bei Erfgen links in den Schlenk in Richtung Huisberden ein. Hinter dem Deich liegt Niederrhein in Bestform. Flach, weit und sehr
grün. Am Ortseingang von Huisberden wenden wir uns wieder nach links und bei nächster Gelegenheit nach rechts, dem 2 / Emmericher Eyland entgegen.
Inselfeeling
Fast vollständig umgeben von Wasserläufen ist das kleine Örtchen, das nicht einmal eine Kirche hat, tatsächlich so abgeschieden wie eine Insel. Fahr noch ein Stückchen weiter geradeaus und dann rechts in den Weidenweg, der lange an Gehöften und Feldern vorbei schließlich nach Grieth führt. Vom Knotenpunkt 47 folgst du am besten den Radschildern bis zum Knotenpunkt 48 am Markt. Dort stellt unter anderem das Griether Hanselädchen, genossenschaftlich organisiert, die Nahversorgung des kleinen Örtchens sicher – und serviert dir am Sonntag auch Kaffee und Feingebäck.
Rheinquerung mit der Fähre
Direkt daneben führt dich der "Durchlass" hinunter zur 3 / Rheinfähre (Mi, Fr–So, Fei 10–19 Uhr, niederrheinfaehre.de). Die Überfahrt mit der "Inseltreue B" ist tatsächlich ein Erlebnis. Zwischen den großen Frachtschiffen, die ständig auf dem Rhein unterwegs sind, wirkt die Fähre etwas zierlich und bekommt auch einiges an Seegang mit. Räder lassen sich aber gut befestigen und die Überfahrt lohnt sich. An fährfreien Tagen oder wenn beispielsweise Hochwasser den Betrieb unterbricht, ziehen wir Plan B aus der Tasche: Du nimmst am Ortseingang die Griether Straße und fährst rheinaufwärts Richtung Knotenpunkt 54. Am Kreisverkehr weiter der Griether Straße folgen, vorbei am Wunderland Kalkar, das einmal ein Kernkraftwerk werden sollte und heute ein Freizeitpark ist. Vor Hönnepel geht es anschließend links in Richtung Knotenpunkt 50, bis du an der Rheinstraße wieder auf unsere normale Route triffst.
Zwischen den Rheinarmen
Und die führt auf der rechten Rheinseite durch Grietherort, vorbei an dicht bewachsenen alten Rheinarmen bis Grietherbusch. An der Straßenkreuzung folgst du links dem Radweg nach Bienen in Richtung Knotenpunkt
84. Den Hofladen kurz hinter dem Ortsausgang nicht übersehen! Am Knotenpunkt zweigen wir rechts in den Weg "Zur Rosau" Richtung Esserden, der quer durch die Felder führt. Bei den nächsten Gehöften biegen wir rechts in den Evangelistenweg, der in den Dammweg übergeht. Wieder nach rechts geht es in den Spykweg, der uns zur größeren Wardstraße führt. Links sehen wir bereits die 4 / Rheinbrücke vor uns. Die Überquerung ist hinsichtlich der Verkehrsführung ein wenig unglücklich, aber hier leider alternativlos und wird dafür mit ein paar schönen Blicken über den breiten Strom und die niederrheinische Landschaft belohnt.
Historie voraus
Am Brückenfuß am anderen Ufer erreichen wir den Knotenpunkt 59, an dem wir uns rechts zum Knotenpunkt 50 wenden. Weiter rollen wir die Rheinstraße entlang – Kalkar am Knotenpunkt 6 ist dein nächstes Ziel. Wir folgen den Radschildern links in das Hochend, an dessen Ende es kurz rechts und sofort wieder links in die Spyckstraße geht. Sie bringt dich nach 5 / Hanselaer, einen winzigen Ort, der aber herrlich ursprünglich wirkt mit seinen Höfen, die sich etwas struppig um St. Antonius gruppieren. Die Kirche selbst zählt zu den schönsten und ältesten Dorfkirchen der Region.
Mittelalterliches Stadtzentrum
Die Spyckstaße führt hinter der Rheinstraße schießlich als Hanselaerer Straße direkt in den nur noch zwei Kilometer entfernten Ortskern von 6 / Kalkar. Begrüßt wirst du am Ortseingang von der größten Mühle des Niederrheins. Der Markplatz, nur wenige hundert Meter weiter, verströmt mit seinem dominierenden Rathaus noch ein wenig mittelalterliches Flair. Eine Pause haben wir uns nach mittlerweile gut dreißig Kilometern verdient und wir finden hier mit Eisdiele, Pizzeria und gutbürgerlicher Küche ein breites Angebot.
Zum Kunstschloss
Von hier aus folgen wir der Kesselstraße mit ihren zahlreichen denkmalgeschützten Häusern
und biegen am Ende links in den Bovenholt. Nach wenigen hundert Metern treffen wir die Tiller Straße, die uns rechts bis zum Ortsteil gleichen Namens führt. Am Haus Till, drei Kilometer weiter hinter dem zweiten Kreisverkehr, biegen wir links in den Radweg, der uns geradewegs zum kulturellen Highlight der Tour bringt: 7 / Schloss Moyland (tgl. 11–17, Sommer 10–17 Uhr, Mo allerdings nur die Parkanlagen, Am Schloss 4, 47551 Bedburg-Hau, moyland.de). Von Wechselausstellungen über Taschenlampenführungen bis hin zu Performances findet sich hier ein breites kulturelles Angebot. Wenn dir das im Rahmen der Tour zu aufwändig erscheint, solltest du zumindest über einen kleinen Spaziergang im Park mit seinen Kunstwerken nachdenken.
Der Weg des Philosophen
Kurz hinter dem Schloss und der Touristeninformation endet die Moyländer Allee am Kreisverkehr mit dem Knotenpunkt 18. Fahre rechts weiter Richtung Knotenpunkt 16 und sofort links auf den parallel zur Bundesstraße verlaufenden 8 / Voltaire-Weg. Der hügelige Waldweg bietet gegen Abschluss der Tour noch einen schönen Kontrast zur offenen Landschaft, die du heute schon erradelt hast. Der Rosendaler Weg ist die gerade Verlängerung dieser Waldstrecke und führt weiter Richtung Knotenpunkt 21. In die Uedemer Straße abbiegend und dann den Radschildern nach rechts folgend erreichen wir am Knotenpunkt wieder die Bundesstraße, neben der wir links zurück Richtung Kleve radeln. Eine Bahntrasse zweigt knapp einen Kilometer weiter rechts ab und bringt uns direkt zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem 1 / Bahnhof Kleve.
Premium Inhalt Premium-Touren werden von professionellen Autoren oder Fachverlagen herausgegeben.
Fragen & Antworten
Hier kannst du gezielt Fragen an den Autor stellen.
Bewertungen
Gib die erste Bewertung ab und hilf damit anderen.
Fotos von anderen